Mars Di Bartolomeo au sujet de la pénurie d'organes et de donneurs

Télécran: Welche Pläne gibt es, den akuten Organmangel zu verringern?

Mars Di Bartolomeo: Wir hatten 2009 einen Rückschlag mit null Entnahmen, seitdem wurde einiges getan. Die Zahl der Koordinatoren wurde von zwei auf vier verdoppelt, in fünf Spitälern wurden Referententeams aus je einem Arzt und Krankenpfleger eingeführt. Wir haben das Gesetz überarbeitet und verschiedene Sensibilisierungskampagnen lanciert. Dieses Jahr hatten wir bereits sechs Organentnahmen.

Télécran: Es gibt ja einen neuen Passus im Gesetz, durch den die "non-heart-beating-donors" erlaubt werden. Dennoch werden sie in Luxemburg nicht praktiziert...

Mars Di Bartolomeo: Ja, aber die Überlegungen schreiten voran. Sie sind eines der Elemente, die jetzt mit in Erwägung gezogen werden. Verboten ist es nicht.

Télécran: Es gibt Personen, die behaupten, wenn in jedem Krankenhaus auf jeden potenziellen Organspender geachtet werden würde, gäbe es hierzulande keinen Organmangel...

Mars Di Bartolomeo: Ja, wir haben ja jetzt in drei Krankenhäusern das Programm "Donor Action das wird nach und nach in sämtlichen Häusern implementiert - um zu untersuchen, wer potenzieller Organspender gewesen wäre, wer aus welchem Grund verpasst wurde.

Télécran: Würden Sie denn zustimmen, dass im Moment zu wenig darauf geachtet wird?

Mars Di Bartolomeo: Ich will das nicht so sagen. Man soll jetzt nicht Kliniken beschuldigen. Ich würde eher sagen, dass das vielleicht in der Vergangenheit nicht so intensiv verfolgt worden ist, aber wir sind wirklich auf einem guten Weg. Ich habe den Eindruck, dass doch kapiert wurde, dass Luxemburg nicht nur fordern kann, sondern auch geben muss.

Télécran: Sollte man denn so weit gehen wie Spanien, wo die Krankenhäuser sanktioniert werden, denen Organspender verloren gehen?

Mars Di Bartolomeo: Ich belohne lieber als zu bestrafen. Wir haben jetzt eine positive Vorgehensweise. Schauen wir, wie weit wir damit kommen. Und dann soll man die Karten auf den Tisch legen und überlegen, wie man die, die vielleicht nicht so engagiert sind, mit ins Boot holen kann. Wenn man alle Spitäler für die sehr aufwändige Mission der Organentnahme interessieren will, muss man sie auch für die eher positiv konnotierte Organverpflanzung begeistern. Wenn morgen ein Transplantationsteam zusammengestellt wird, sollen die Spezialisten dabei sein, die in den einzelnen Häusern auch die Organentnahme aufgebaut haben, so dass man beide Seiten hat, also auch dabei ist, wenn neues Leben gespendet wird. Da müssen alle Spitäler eingebunden werden. Das soll ein Team sein mit verschiedenen Fachleuten aus verschiedenen Krankenhäusern. Die Module laufen bereits.

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