Gesundheitsminister setzen Qualitätssicherung und Demenz auf gemeinsame Agenda

©KEYSTONE / Peter Klaunzer
die Gesundheitsminister Hermann Groehe (Deutschland); Alain Berset (Schweiz); Alois Stoeger (Oesterreich); Lydia Mutsch (Luxemburg); Mauro Pedrazzini (Liechtenstein)

Auf Einladung von Alain Berset, Vorsteher des Eidgenössischen Departements des Innern (CH), haben sich die Gesundheitsminister Deutschlands, des Fürstentums Liechtenstein, Österreichs und die Gesundheitsministerin von Luxemburg am 21./22. August zur jährlichen Arbeitstagung getroffen. Dabei diskutierten sie, wie die Qualität in der Gesundheitsversorgung gesichert werden kann und wie die stetig steigende Zahl älterer Menschen und der damit einhergehenden Zunahme von Demenzerkrankungen bewältigt werden kann. In diesen und weiteren wichtigen gesundheitspolitischen Bereichen wollen sie die Zusammenarbeit und den Austausch verstärken, wie die Minister in ihrer Schlusserklärung festhielten.

Die vier deutschsprachigen Gesundheitsminister und die Gesundheitsministerin – sie bilden das sogenannte "Gesundheitsquintett" – wollen die Qualität der Gesundheitsversorgung und die Patientensicherheit in ihren Ländern nachhaltig stärken sowie die Transparenz über die Qualität der erbrachten medizinischen Leistungen verbessern. Eine der größten Herausforderungen ist dabei die wachsende Zahl von Spitalinfektionen, die insbesondere durch multiresistente Krankheitserreger ausgelöst werden.

In der Schweiz infizieren sich schätzungsweise bis zu 70.000 Patienten pro Jahr bei einem stationären Spitalaufenthalt. Solche Erkrankungen können schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben. Mit einer verstärkten Sensibilisierung wollen die Gesundheitsminister in erster Linie das Spitalpersonal, aber auch die Patientinnen und Patienten dazu bewegen, die Risiken durch richtiges Verhalten zu senken.

Bundesrat Berset orientierte seine Amtskollegen auch über die Qualitätsstrategie der Schweiz, mit der Fehler bei der Behandlung reduziert werden sollen; diese ist in die gesundheitspolitische Strategie Gesundheit 2020 eingebettet, die der Bundesrat Anfang 2013 verabschiedet hat. 

Thema des Arbeitsgesprächs war auch der Umgang mit Demenzerkrankungen. Die zunehmende Zahl älterer Menschen in allen fünf Ländern zwingt zu einer intensiven Auseinandersetzung mit der Frage, wie die Gesundheitsversorgung besser auf Demenz und andere altersdegenerative Krankheiten ausgerichtet werden kann. Dazu gehören eine gute Früherkennung und Prävention von Demenz, eine koordinierte Versorgung und eine möglichst gute Unterstützung der Angehörigen. Um den Erfahrungsaustausch in diesem Bereich zu vertiefen, findet nächstes Jahr ein gemeinsames Arbeitssymposium statt. In der Schweiz bringt die Nationale Demenzstrategie – ein gemeinsames Projekt von Bund und Kantonen – bereits erste Verbesserungen beim Umgang mit dieser Krankheit.

Weitere Themen waren die internationalen Bestrebungen zur Eliminierung der Masern in Europa bis 2015 sowie die koordinierte Bekämpfung von Antibiotikaresistenzen. In allen fünf Ländern laufen entsprechende Kampagnen und Strategiepläne; in der Schweiz wird derzeit eine breit abgestützte Nationale Strategie Antibiotikaresistenz erarbeitet. Desweiteren prüfen die Minister im Hinblick auf das nächste Treffen in Österreich auch eine engere Zusammenarbeit bei den Verfahren zur Festsetzung von Medikamentenpreisen.

Desweiteren wurden wichtige Aktualitätsthemen besprochen, welche in der Schlusserklärung der Minister ebenfalls festgehalten wurden.

Am Treffen der deutschsprachigen Gesundheitsminister und -ministerin, das dieses Jahr auf der Kleinen Scheidegg im Berner Oberland stattfand, nahmen Hermann Gröhe (Deutschland), Alois Stöger (Österreich), Lydia Mutsch (Luxemburg) und Mauro Pedrazzini (Fürstentum Liechtenstein) teil.

 

Communiqué par le ministère de la Santé

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