Neue Impfung zum Schutz gegen Bronchiolitis für Säuglinge und Kleinkinder

Auf Empfehlung des Obersten Rates für Infektionskrankheiten (Conseil supérieur des maladies infectieuses - CSMI) gibt das Ministerium für Gesundheit bekannt, dass in Luxemburg eine Behandlung zur Verfügung steht, die Infektionen der unteren Atemwege durch das Humane Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) bei Neugeborenen und Kleinkindern vorbeugen kann. Diese neue Präventionsmöglichkeit wird ab der Herbst-Winter-Saison 2023-2024 zur Verfügung stehen.

Verfügbarkeit und Empfehlungen zur präventiven Behandlung gegen RSV

Dieser neue Impfstoff, der aus dem monoklonalen Antikörper Nirsevimab besteht, wird durch eine intramuskuläre Injektion verabreicht. Er kann ab der Herbst-/Wintersaison 2023-2024 für Neugeborene ab der Geburt noch auf der Entbindungsstation angeboten werden.

Die Impfung wird folgenden Gruppen von Kindern empfohlen:

  • Allen Neugeborenen, die innerhalb des Zeitraums mit hoher RSV-Zirkulation geboren werden (1. Oktober bis 30. März jedes Jahres), mit intramuskulärer Injektion, vorzugsweise vor Verlassen der Entbindungsstation.
  • Für die Saison 2023-2024, nicht immunisierten Kindern, die nach dem 1. Januar 2023 geboren wurden, mit einer intramuskulären Injektion zu Beginn der Saison mit hoher RSV-Zirkulation (ab Oktober 2023).
  • Ab 2024, allen Säuglingen unter 6 Monaten, die außerhalb der RSV-Hochzirkulationsperiode (April bis September) geboren werden, mit einer intramuskulären Injektion zu Beginn der RSV-Hochzirkulationsperiode.
  • Kindern über 12 Monate mit Grunderkrankungen, die das Risiko einer schweren RSV-Infektion erhöhen (eine intramuskuläre Injektion pro Jahr bis zum Alter von 2 Jahren).

Der RSV-Impfstoff wird in allen Entbindungskliniken des Landes und bei Kinderärzten erhältlich sein, die ihn für ihre Patienten bei den Gesundheitsbehörde bestellen können. Es wird empfohlen, sich bei seinem Kinderarzt über die Präventivbehandlung und deren Verfügbarkeit zu informieren.

Bronchiolitis-Epidemie im Winter und ihre Folgen

Bronchiolitis ist eine Atemwegsinfektion, die vor allem in den Wintermonaten bei Säuglingen und Kindern unter zwei Jahren sehr häufig auftritt. Sie wird meist durch das RSV-Virus verursacht, das eine Entzündung der Atemwege - Nase, Rachen und Bronchien - hervorruft. Bei Säuglingen sind die Bronchien klein und verstopfen leichter durch Sekrete, so dass das Kind sich manchmal sehr anstrengen muss, um Luft zu bekommen. In einigen Fällen, insbesondere bei Säuglingen unter 6 Monaten, kann die Bronchiolitis zu ernsthaften Komplikationen führen, einschließlich Krankenhausaufenthalten. Nach Angaben der Kanner-Klinik des Centre Hospitalier de Luxembourg (CHL) mussten von November bis Dezember 2022 insgesamt 263 Kinder unter 2 Jahren infolge einer Bronchiolitis ins Krankenhaus eingeliefert werden.

RSV-Infektionen der Atemwege im Winter führen zu einem deutlichen Anstieg der Krankenhauseinweisungen und können somit die Ursache für die Überlastung der Krankenhäuser in der Wintersaison sein.

Schätzungen zufolge sind 60% der Kinder unter 1 Jahr und nahezu 100% der Kinder unter 2 Jahren von RSV-Infektionen der Atemwege betroffen, manchmal mehr als einmal pro Saison. Sie ist eine der Hauptursachen für Konsultationen bei Allgemeinmedizinern und in pädiatrischen Notaufnahmen sowie die Hauptursache für Krankenhauseinweisungen in Zeiten der höchsten Inzidenz.

Fortsetzung der präventiven Maßnahmen zur Verhinderung der Übertragung der Krankheit

Es ist wichtig, daran zu erinnern, dass das familiäre Umfeld und das Gesundheitspersonal weiterhin die bestehenden Impfempfehlungen befolgen und vorbeugende Maßnahmen ergreifen sollten, um das Risiko einer Bronchiolitis zu verringern.

Zu den empfohlenen Barrieremaßnahmen, die die Übertragung von Bronchiolitis einschränken, gehören: regelmäßiges Händewaschen, Lüften von Innenräumen, Vermeiden von engem Kontakt oder Tragen eines Mundschutzes, insbesondere mit erkrankten Personen, und Meiden von Menschenmengen und Versammlungen während der Wintersaison.

Weitere Informationen zu den Empfehlungen des CSMI finden Sie unter der Rubrik "Recommandations nationales" im Bereich "Espace professionnel" der Website sante.lu.

Pressemitteilung des Ministeriums für Gesundheit

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