Weltkrebstag

Maßnahmen gegen Krebs: Vorbeugung und Früherkennung

"Entgegen einer weit verbreiteten Meinung ist Krebs kein unabwendbares Schicksal. Es ist wichtig, die von der Wissenschaft nachgewiesenen Risikofaktoren zu kennen und gemeinsam zu handeln, um durch einen gesunden und ausgewogenen Lebensstil die Risiken im Alltag zu verringern", betont Martine Deprez, Ministerin für Gesundheit und soziale Sicherheit.

Im Vorfeld des Weltkrebstages, der von der Internationalen Vereinigung gegen Krebs (UICC) ins Leben gerufen wurde, möchte die Ministerin die Bemühungen zur Bekämpfung von Krebs durch eine angepasste Lebensweise hervorheben und gleichzeitig an die Bedeutung von Prävention und Früherkennung erinnern.

Daten für Luxemburg

Die Zahlen für 2022 zeigen, dass Tumore für 1.099 Todesfälle pro Jahr verantwortlich sind. Dies entspricht etwa 25% aller Todesfälle und einer rohen Mortalitätsrate von 162 Todesfällen pro 100.000 Einwohner. Bei den Männern ist Lungenkrebs mit 109 Fällen die häufigste Todesursache, gefolgt von Prostatakrebs (47 Fälle) und Bauchspeicheldrüsenkrebs (46 Fälle). Bei den Frauen war Brustkrebs mit 105 Fällen die häufigste Todesursache, gefolgt von Lungenkrebs (81 Fälle) und Bauchspeicheldrüsenkrebs (52 Fälle)[1].

Krebs ist kein Schicksal

Eine von der Krebsstiftung in Auftrag gegebene und von TNS Ilres im Jahr 2022 durchgeführte Umfrage[2] hat gezeigt, wie gut die Luxemburgerinnen und Luxemburger über Krebs informiert sind. Den Ergebnissen zufolge ist es wichtig, daran zu erinnern, dass die Hauptrisikofaktoren für Krebs Tabak, Alkohol und Übergewicht sind, und nicht etwa umweltbedingte, erbliche oder gar unbekannte Ursachen.

Das Ministerium für Gesundheit und soziale Sicherheit setzt sich mit Plänen und Programmen wie dem Nationalen Krebsplan (PNC2) 2020-2026[3], dem Nationalen Plan zur Tabakkontrolle (PNLT)[4], dem Aktionsplan zur Bekämpfung des Alkoholmissbrauchs[5] und dem Nationalen Aktionsplan "Gesond iessen, Méi beweegen" (GIMB) für die Information und Sensibilisierung der Bevölkerung ein, um das Krebsrisiko zu senken[6].

Die Programme der Gesundheitsbehörde zur Früherkennung von Brust- und Darmkrebs haben bewiesen, dass die Krankheit in einem sehr frühen Stadium erkannt und die Überlebenschancen erhöht werden können. Eine qualitativ hochwertige und ganzheitliche Behandlung ist eines der Hauptziele des PNC2.

PNC2, der Patient im Mittelpunkt der Krebssbekämpfung in Luxemburg

Ziel des PNC2 ist es, bestehende Maßnahmen zu verstärken und neue Projekte zu unterstützen. Es wurden mehrere Themen identifiziert, wie die Qualität der Versorgung, der Informationsaustausch zwischen medezinischen Fachleuten, die Übermittlung der Diagnose, der Zugang zu Informationen für die breite Öffentlichkeit, die Durchführung nationaler Studien, die Verfügbarkeit von Medikamenten und die Entwicklung von Fachgebieten in der pädiatrischen und geriatrischen Onkologie sowie die Forschung im Bereich der Onkologie. Im Mittelpunkt dieses Plans steht der Patient, der in allen Phasen seiner Behandlung eine verstärkte und umfassende Unterstützung erfährt. Dies ist der Fall bei der nationalen Studie Colive Cancer[7], die 2023 gestartet wurde. Alle Betroffenen können an dieser Umfrage teilnehmen, indem sie die Website colivecancer.lu besuchen, um über Erfahrungen und ihren Leidensweg zu berichten. Jeder Patient kann somit helfen, alles zu dokumentieren und idealerweise die Behandlung zukünftiger Patienten zu verbessern.

Gemeinsam können wir den Krebs bekämpfen und den Alltag bewältigen

Viele Krebserkrankungen stehen in direktem Zusammenhang mit dem täglichen Kontakt mit Produkten, Viren, Lebensmitteln oder übermäßiger Sonneneinstrahlung. Viele Krebserkrankungen können vermieden werden, indem man mit dem Rauchen aufhört und den Alkoholkonsum reduziert. Darüber hinaus reduzieren eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige körperliche Aktivität das Risiko von Krebserkrankungen.

Das Ministerium hat mehrere Initiativen entwickelt, um die Krebsprävention zu verbessern. Eine davon ist die "no smoking challenge". Sie macht auf spielerische Weise auf die Vorteile des Rauchstopps aufmerksam und bietet Betroffenen, die mit dem Rauchen aufhören wollen, Unterstützung. Gleichzeitig bietet ein Programm zur Tabakentwöhnung den Betroffenen persönliche Betreuung, Beratung und Methoden, um dem Drang nach einer Zigarette nicht nachzugeben. Vor kurzem wurde die Kampagne "Sag nein zum Glas zu viel" gestartet, um einen bewussten Alkoholkonsum zu fördern. Diese Kampagne ermutigt jeden, etwas für seine Gesundheit zu tun.

Das Koordinationszentrum für Krebsfrüherkennungsprogramme spielt auch eine zentrale Rolle bei der organisierten Früherkennung von Brust- und Darmkrebs, die durch regelmäßige Sensibilisierungskampagnen wie "Rosa Oktober" und "Blauer März" unterstützt wird.

Nach den neuesten verfügbaren Schätzungen[8] könnten 30-50% der Krebserkrankungen durch die Vermeidung von Risikofaktoren und die Anwendung wissenschaftlich fundierter Präventionsstrategien verhindert werden. Im Jahr 2022 hätten 19% der tumorbedingten Todesfälle in Luxemburg durch Präventionsmaßnahmen vermieden werden können [9]. Diese Fakten erinnern uns daran, wie wichtig es ist, sich gesund zu ernähren, regelmäßig Sport zu treiben und schädliche Substanzen zu meiden, um das Risiko, an Krebs zu erkranken oder daran zu sterben, deutlich zu verringern.

 

"Dies ist ein Hoffnungsschimmer, der uns ermutigt, weiterhin aktiv zu handeln, um unsere Gesundheit zu schützen", schloss die Ministerin für Gesundheit und soziale Sicherheit, Martine Deprez, ab.

Weitere Informationen finden Sie auf der Website Sante.lu.

[1]Statistiken über Todesursachen in Luxemburg − Fact sheet 2022: https://sante.public.lu/fr/espace-professionnel/informations-donnees/statistiques-causes-deces.html

[2] Was weiß Luxemburg über Krebs? TNS ILRES 2022 Umfrage, in Auftrag gegeben von der Krebsstiftung: https://www.cancer.lu/de/was-denkt-luxemburg-ueber-krebs

[3] Nationaler Krebsplan − 2020-2024, Direction de la santé, 2020: https://sante.public.lu/fr/publications/p/plan-national-cancer-brochure-2020-2024.html

[4]Nationaler Plan zur Bekämpfung des Tabakkonsums (PNLT 2016-2020): https://sante.public.lu/fr/espace-professionnel/plans-nationaux/plan-action-anti-tabac-2016-220.html

[5] Aktionsplan zur Bekämpfung des Alkoholmissbrauchs "PALMA" 2020-2024:https://sante.public.lu/fr/publications/p/plan-national-alcool-2020-2024.html

[6] Nationaler Rahmenplan 2018-2025 "Gesond iessen, Méi beweegen" GIMB. Verfügbar auf:https://gimb.public.lu/fr/programme-gimb/plan-cadre-national.html

[7]Colive Cancer, nationale Umfrage:https://www.colivecancer.lu

[8] Weltgesundheitsorganisation, "Krebs: Prävention und Kontrolle":https://www.who.int/fr/news-room/fact-sheets/detail/cancer

[9] Saleh S., Abad D., Weiss J. 2023 Statistik der Todesursachen in Luxemburg für das Jahr 2022, Gesundheitsbehörde, Luxemburg: sante.lu/statistiques-causes-deces

 

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