9. Treffen der deutschsprachigen Gesundheitsminister

Zu ihrer jährlichen Arbeitstagung kamen die luxemburgische Ministerin für Gesundheit, Paulette Lenert, Dr Thomas Gebhart, Parlamentarischer Staatssekretär Deutschlands als Vertreter von Deutschlands Bundesminister für Gesundheit, Jens Spahn, der Schweizer Bundesrat und Vorsteher des Eidgenössischen Departements des Innern, Dr Alain Berset, Liechtensteins Regierungsrat im Ministerium für Gesellschaft und Kultur, Manuel Frick, sowie der österreichische Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz, Dr Wolfgang Mückstein, am 25. November 2021 in virtueller Form zu ihrem 9. Treffen zusammen.

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Einer der Schwerpunkte der Zusammenkunft des 9. Treffens war der Behandlung von Long-COVID Patienten gewidmet. Die Datenlage zu Long-COVID ist noch unvollständig und verändert sich mit laufenden Forschungstätigkeiten und verschiedenen Initiativen in ganz Europa rasch. Long-COVID Patienten benötigen eine spezifische und gezielte Versorgung, die in Zusammenarbeit mit den verschiedenen Gesundheitsdienstleister durchgeführt werden muss. Angesichts dieser spezifischen Behandlung, sehen die teilnehmenden Ministerinnen und Minister die Notwendigkeit, u.a. die Datenlage zu Long-COVID in allen Bereichen der Krankheitsbeschreibung und Epidemiologie sowie in der Public Health-Forschung und Versorgungsforschung zu verbessern, um das Verständnis und die Behandlung von Long-COVID somit zu verbessern.

Der zweite Themenschwerpunkt der Zusammenkunft umfasste die Digitalisierung des Gesundheitssystems. Angesichts der COVID-19 Pandemie, hat sich bewiesen, dass Daten eines der wichtigsten Instrumente sind um gezielt auf gesundheitliche Nöte zu reagieren.

Aus verschiedenen Beweggründen ist ein Vorantreiben der Digitalisierung und Datenverwaltung wichtig. Erstens ist die Verwendung von Daten aus Gründen des öffentlichen Interesses erforderlich, z. B. ist die Digitalisierung und Datenverwaltung zum einen zum Schutz der Bevölkerung vor Krankheiten erforderlich (z.B. COVID-19), zum anderen zur Verwaltung und Organisation des Gesundheitssystems und der Gesundheitsdienste im Hinblick auf die Verbesserung der Qualität, Effizienz und Widerstandsfähigkeit des Systems, sowie im Hinblick auf die Unterstützung des Wandels der ambulanten Versorgung und zur Entwicklung eines stärker integrierten Gesundheitssystems.

Zweitens erlaubt eine erfolgreiche Digitalisierung und Verwendung von Daten u.a. Krankheiten vorherzusagen und die Gesundheitsversorgung selbst zu verbessern. Drittens ist die Verwendung von Daten auch im Interesse der wissenschaftlichen Forschung notwendig, um neue Erkenntnisse gewinnen zu können (z. B. in den Bereichen personalisierte Medizin, Onkologie, künstliche Intelligenz usw.).

Damit Gesundheitsdaten ihr volles Potenzial entfalten können, müssen sie rechtmäßig und verantwortungsvoll verwendet werden. Infolgedessen sind sich die teilnehmenden Ministerinnen und Minister einig, dass dieses Potenzial nur dann ausgeschöpft werden kann, wenn die höchsten Anforderungen an Sicherheit, Datenschutz, Ethik und Verantwortlichkeit durch ein starkes Datenverwaltungssystem erfüllt werden. Der Dienst am Patienten, Datenschutz und eine wirkungsvolle Integration in die Behandlungsprozesse müssen dabei stets im Mittelpunkt stehen.

Die teilnehmenden Ministerinnen und Minister sind sich einig, dass jetzt die richtigen Weichen gestellt werden müssen, die es erlauben werden, die Chancen des digitalen Zeitalters im Gesundheitsbereich effizient zu nutzen, damit der medizinische Fortschritt allen Patienten zugutekommt, national sowie über unsere Grenzen hinaus.

Pressemitteilung des Ministeriums für Gesundheit

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