Lydia Mutsch in Bezug auf den neuen Spitalplan

"Aus Gründen der Effizienz kann und soll nicht jedes Spital alles machen"

Tageblatt: Lydia Mutsch Gesundheitsministerin Können Sie die Prinzipien des neuen Spitalplans kurz erläutern?

Lydia Mutsch: Zuerst einmal möchte ich die Grenzen des Plans aufzeigen. Es handelt sich um ein großherzogliches Reglement, also nicht um ein Gesetz, so dass die demokratischen Grundprinzipien der Gesundheitspolitik unverändert bleiben. Ziel ist die Umsetzung und Förderung von Kompetenzzentren in den Spitälern. Aus Gründen der Effizienz kann und soll nicht jedes Spital alles machen. In dem Spital plan sind deshalb kritische Massen von Patienten für verschiedene Eingriffe vorgesehen. Wir wollen so z.B. zwei Kompetenzzentren für die Krebsbehandlung im Lande schaffen. Die Zahl der Abteilungen in den Krankenhäusern soll tendenziell verringert werden: die Qualität soll steigen. Wir wollen einen regelrechten "virage ambulatoire" schaffen. Kleinere Eingriffe sollen verstärkt in den Tageskliniken vorgenommen werden; der Anteil der Akut betten soll parallel runtergefahren werden. Zurzeit haben wir eine Auslastung der Betten in den Krankenhäusern von etwa 70 Prozent, diese Quote soll verbessert werden.

Tageblatt: Werden die Spitäler sich untereinander auf eine Aufteilung der Kompetenzen einigen können?

Lydia Mutsch: Es ist im Plan vorgesehen, dass die Krankenhäuser sich untereinander, im Rahmen ihrer Föderation, einigen. Ich bin zuversichtlich, dass dies klappt; immerhin gab es bereits Einigungen im Bereich der Laboratorien, der Einkäufe und der Informatik. Auch bei der vorgesehenen "documentation hospitalière" ist eine Zusammenarbeit nötig. Es gab zwar punktuelle Auseinandersetzungen; ich bin aber optimistisch.

Tageblatt: Wann wird der Plan stehen?

Lydia Mutsch: Der Plan wird kurzfristig im Parlament besprochen, Spitäler und Ärzteschaft werden Stellung nehmen. Ende des Jahres wird der Staatsrat sein Gutachten erarbeiten und Ende Januar 15 wird der Plan voraussichtlich stehen. r.s.

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