COVID-19 Impfstoffe - 8. Bericht über gemeldete unerwünschte Nebenwirkungen in Luxemburg: richtig interpretieren

Die Abteilung Pharmazie und Medikamente (Division de la pharmacie et des médicaments) der Gesundheitsbehörde hat in enger Zusammenarbeit mit dem "Centre Régional de Pharmacovigilance" in Nancy den achten Monatsbericht über die in Luxemburg gemeldeten unerwünschten Nebenwirkungen von Impfstoffen gegen COVID-19 veröffentlicht. 

Der Bericht soll Transparenz schaffen und das Vertrauen in Impfstoffe gegen COVID-19 stärken. Er liefert Informationen über die nationalen Pharmakovigilanzdaten, d. h. über die in Luxemburg gesammelten unerwünschten Nebenwirkungen, bei denen ein möglicher Zusammenhang mit der Impfung vermutet wird. 

Um die in diesem Bericht veröffentlichten Daten richtig zu interpretieren, ist es allgemein wichtig, die folgenden Punkte zu beachten: 

  • Die Informationen in diesem Bericht beziehen sich auf vermutete unerwünschte Nebenwirkungen, d. h. medizinische Ereignisse, die nach der Impfung beobachtet wurden, aber nicht unbedingt mit dem Impfstoff in Verbindung stehen oder auf ihn zurückzuführen sind. 
  • Der Verdacht auf eine unerwünschte Nebenwirkung nach einer Impfung bedeutet nicht zwangsläufig, dass eine kausale Verbindung besteht.
  • Diese Fälle werden daher untersucht und von den Gesundheitsbehörden einzeln sowie zusammen mit den Fällen aus anderen Ländern, die in EudraVigilance (Europäische Datenbank für Pharmakovigilanz) erfasst sind, analysiert. 
  • Nur eine detaillierte Analyse und wissenschaftliche Bewertung aller verfügbaren Daten ermöglicht es, solide Schlussfolgerungen über die Risiken des Impfstoffs zu ziehen. 
  • Die Anzahl der gemeldeten Nebenwirkungen muss im Verhältnis zur Anzahl der verabreichten Impfstoffe betrachtet werden.

Die von den Gesundheitsbehörden gesammelten Pharmakovigilanzdaten allein können keinesfalls feststellen, ob der Impfstoff das gemeldete unerwünschte Ereignis verursacht hat. Diese Einschränkung führt regelmäßig zu Verwirrung über die öffentlich zugänglichen Daten, insbesondere in Bezug auf die Anzahl der gemeldeten Todesfälle.

Todesfälle im Zuge von Massenimpfkampagnen, bei denen Millionen von Menschen immunisiert werden, kommen vor. Dies bedeutet jedoch nicht zwangsläufig, dass ein Zusammenhang mit der Verabreichung des Impfstoffs besteht: die zeitliche Assoziation zwischen einer Impfung und einem Todesfall impliziert keinen kausalen Zusammenhang.

Europäische Daten

Neben der Überwachung auf nationaler Ebene überwacht die Europäische Arzneimittel Agentur (EMA) sehr genau die Sicherheit der in der Europäischen Union (EU) zugelassenen COVID-19-Impfstoffe. So können seltene Nebenwirkungen erkannt werden, die auftreten können, wenn erst einmal mehrere Millionen Menschen geimpft sind.

Pressemitteilung des Ministeriums für Gesundheit

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